Die Aquarienausstellung
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Teil 1:

Wer sich dem schmucklosen Gebäude links vom Freigelände des städtischen Kindergartens nähert, ahnt nicht, dass sich darin eine sehr interessante und sehenswerte Aquarienausstellung befindet. Auch ist nicht zu erkennen, dass hier einmal ein Holzgebäude stand, welches nach der Landesgartenschau bereits eine Aquarienausstellung beherbergte. Durch eine ungeklärte Brandstiftung wurde dieses Haus und die darin untergebrachten Aquarien damals ein Raub der Flammen.

Während der Landesgartenschau hatte der Verein Zierfischfreunde Amazonas e. V. nach 13 durchgeführten Ausstellungen in Gaststätten, Schulen, Kellern in Speyer, Neulußheim und mehrmals in Hockenheim –zuletzt in der „Rose“- in der damaligen Blumenhalle, heute Tennishalle, eine Aquarienausstellung betrieben, die große Beachtung bei den Besuchern der Landesgartenschau 1991 fand. Die Stadt bot nach Beendigung der Landesgartenschau dem Verein die ehemalige Ausstellungshalle der Garten- und Landschaftsgärtner an, wo die Aquarienfreunde dann mit großem Engagement und auch sehr viel Geld aus der Vereinskasse die Aquarienausstellung einbauten. Diese 14. Ausstellung ging dann im dritten Jahr seit ihrer Eröffnung im Juli 1995 durch eine Brandstiftung verloren.

Um dem Gartenschaugelände eine der Attraktionen wieder zurück zu geben, baute die Stadt und der Förderverein Gartenschaupark e.V. nunmehr ein Steingebäude, das dem Aquarienverein zum Einbau einer neuen Aquarienausstellung überlassen wurde. Mit Hilfe eigener Mittel des Vereins und seiner Mitglieder sowie einem Zuschuss der Stadt nebst Sach- und Geldspenden von Sponsoren, konnte im November 2000 die jetzige
Ausstellung vom damaligen OB Schrank eröffnet werden.

Diese 15. Ausstellung fand nicht nur während der kleinen Gartenschau 2001 große Beachtung bei den Parkbesuchern, sondern erfreut nun schon Jahre Groß und Klein, wenn in den Monaten April bis Juli und September bis November jeweils am 1. und 3. Sonntag des Monats 25 Aquarien kostenlos besichtigt werden können.

So finden Besucher in 25 Aquarien viele Süßwasserfischarten und Pflanzen aus den Flüssen und Seen Süd- und Mittelamerikas, Afrikas, Asiens und Australiens.

Die Aquarien sind naturnah eingerichtet, damit die Betrachter nicht nur die Vielfalt und den Farbenreichtum exotischer Fische genießen können, sondern in jedem Aquarium einen Gewässerausschnitt hinter Glas vorfinden, welcher die natürliche Unterwasserwelt der darin lebenden Fische und Pflanzen widerspiegelt.

Es versteht sich von selbst, dass auch das Hockenheimer Leitungswasser in den Aquarien so aufbereitet ist, dass sich die Fische hier wohl fühlen. Denn manche wollen


Teil 2:

weiches (saures bis leicht saures), andere neutrales oder härteres bis alkalisches Wasser. Die Einstellung des für die jeweiligen Fischarten benötigten PH-Wertes wird durch Hinzugabe von in einer Osmoseanlage erzeugtem Osmosewasser oder Aufkalkung erreicht.

Das größte Süßwasseraquarium (Länge 2 m) ist einem Bachausschnitt mit Uferbewuchs aus dem Amazonasgebiet nachempfunden. Selbst der im tropischen Regenwald Amazoniens niedergehende Regen wird in diesem Paludarium durch künstliche Beregnung imitiert. Der Amazonas ist der Namensgeber des 1961 gegründeten Vereins Zierfischfreunde Amazonas e.V., der seinen Sitz in Hockenheim hat.

Nicht nur die im Aquarium lebenden Altum-Skalare (großer Segelflosser) und Rautenfleck-salmler kommen aus dem Flusssystem Amazonas, sondern auch die im rechts daneben eingerichteten Aquarium schwimmenden Piranhas sowie viele weitere Vertreter der Fischfauna in verschiedenen anderen Aquarien der Ausstellung, wie z.B. Diskusfische.

Auch das Salzwasser der drei Meeresaquarien wird aus Süßwasser der Hockenheimer Wasserversorgung hergestellt.

Durch Zugabe von mit ca. 70 Spurenelementen und diversen Rezeptoren angereichertem Salz wird synthetisch ein Meerwasser hergestellt, das nicht nur den Fischen, Garnelen und Krebsen, sondern auch den Niederen Tieren – so genannten Blumentieren- bis hin zu den hochempfindlichen Korallen Leben und gesundes Wachstum ermöglicht. Unabdingbar ist dabei die richtige Beleuchtung, die in Bezug auf Lichtstärke und Lichtfarbe sich am Spektrum tropischen Sonnenlichtes orientiert.



Teil 3:

Denn nur das richtige Licht ermöglicht den in den Wirtstieren lebenden symbiotischen Algen
das Überleben und damit auch das Leben der Korallen und der anderen Niederen Tiere.

Eine Symbiose zwischen Fisch und Anemone zeigt eines der Meeresaquarien. Die dort lebenden Clownfische (den meisten Kindern als Nemo bekannt) werden im Gegensatz zu anderen Fischen von der Anemone nicht genesselt oder wie manche sogar getötet und gefressen, sondern können sich gut geschützt zwischen deren Nesselarmen verstecken oder dort die Jungen aufziehen.




Das mit 2.50 m Länge und je 0.80 m Höhe und Breite imposante Meeresaquarium ist das größte Aquarium der Ausstellung. Es ist als Riffaquarium mit verschiedenen lebenden Korallen „bepflanzt“.

Neben verschiedenen Riffbarschen, Lippfischen und Wimpelfisch schwimmen hier überwiegend Doktorfische aus verschiedenen tropischen Meeren, die sich am Morgen vom Putzerfisch einer kosmetischen Ganzkörperbehandlung unterziehen lassen Aufmerksamen, geduldigen Besuchern zeigt sich manchmal auch ein inzwischen groß gewordener grüner Schlangenstern, der mit seinen langen Armen zwischen dem Riffgestein nach Nahrung sucht.

Die Doktorfische –auch Seebader nach dem altertümlichen deutschen Namen für Barbier genannt- haben ihren Namen von einem kleinen Knochenfortsatz vor der
Schwanzwurzel (zu sehen als ein kleiner länglicher Farbklecks), der zur Verteidigung ausgeklappt wird und dann aussehend und scharf wie ein Skalpell den Fisch vor Angreifern schützt.



Teil 4:

Auch die im dritten Meeresaquarium lebende Putzergarnele kümmert sich um die Mitbewohner ihres Kleinbiotops hinter Glas.

Dass sich die Tiere in ihren Lebensräumen Aquarien wohl fühlen, zeigen immer wieder die Zuchterfolge, die sich in den einzelnen Aquarien durch dort geborenen Nachwuchs einstellen.

Nicht nur der damalige Aufbau der Ausstellung war eine gewaltige Gemeinschaftsleistung der Ausstellungsbetreiber, sondern auch der dauernde Pflegeaufwand ist sehr hoch. Dies dürfte jedem Betrachter klar werden, wenn man weiß, dass die Fische täglich gefüttert werden und bei den meisten Aquarien einmal wöchentlich Wasserwechsel und Filtersäuberung erforderlich sind. Wo Licht ist, wachsen auch Algen. Daher ist auch das Putzen der Frontscheiben eine stetige und Zeit aufwändige Aufgabe für die Betreiber der Ausstellung. Denn unsere Besucher sollen einen ungetrübten Blick auf die schwimmenden Juwelen hinter Glas werfen können.

Es versteht sich von selbst, dass der Verein finanziell nicht in der Lage ist, den 8 Ausstellungsbetreibern die Auslagen zu ersetzen, denn der Betrieb der Ausstellung kostet weit mehr als das jährliche Beitragsaufkommen.

Dass viele Besucher kommen, ist unser Anliegen. Denn wir wollen mit unserer Ausstellung die Liebe zur Natur und den Naturschutz fördern. Sie sind die Schlüssel, die Vielfalt der Arten zu erhalten.
Für weitere Informationen klicken Sie bitte unsere Homepage an:



www.zierfischfreunde-amazonas.de
ZIERFISCHFREUNDE AMAZONAS e.V.


Ansprechpartner ist:
Herr Norbert Dörner
Bahnhofstr. 19
69190 Walldorf
Tel.:06227 / 2191

Öffnungszeiten: In den Monaten April bis einschließlich Juli und in den Monaten September bis einschließlich November jeweils am 1. und 3. Sonntag des jeweiligen Monats von 10 bis 18 Uhr geöffnet.


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